Schüler der Grundschule in Langensteinbach erlaufen 6.000 Euro für das Kinderhaus in Honduras

„Wir haben den Hilferuf von den Verantwortlichen vor Ort wahrgenommen.“ Alexander Epting (Rektor)

Im Slalom: Die Mädchen und Jungen der Grundschule Langensteinbach drehten viele Runden beim Spendenlauf und sammelten so Geld für das Kinderhaus in Honduras, das die Schule seit 2016 unterstützt. Foto: Stefan Meister (BNN)

Karlsbad-Langensteinbach. Der Spaß ist den Kindern anzusehen. Die Augen der Jungen und Mädchen leuchten, die Wangen glühen. Runde um Runde laufen sie über den abwechslungsreichen Hindernisparcours auf dem Gelände der Langensteinbacher Grundschule. Rund 190 Schülerinnen und Schüler starten an diesem Dienstag beim Spendenlauf der Grundschule zugunsten des Kinderhauses „Casa Ninos Rosa Maria“ in Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste der Lauf diesmal im Rahmen des Sportunterrichts ausgetragen werden. Deshalb nahmen die unterschiedlichen Klassen und Jahrgangsstufen den Parcours abwechselnd in Angriff, sodass die Abstands- und Hygienebestimmungen eingehalten werden konnten.

Seit 2016 laufen die Grundschüler in Langensteinbach für den guten Zweck und sammeln Spenden für das Kinderhaus „Casa Ninos Rosa Maria“. Absagen wollten das Lehrerkollegium und der Elternbeirat die Veranstaltung nicht. „Wir haben uns frühzeitig überlegt, wie wir den Lauf in abgeänderter Form machen können“, erläutert der Rektor der Langensteinbacher Grundschule, Alexander Epting. Anders als in den vergangenen Jahren, in denen sich die Grundschüler auf dem Schulhof tummelten, und dieser in seiner gesamten Größe ausgenutzt werden konnte, musste diesmal der Parcours kleiner ausfallen. Zudem mussten die Kinder auf Anfeuerungsrufe von Zuschauern verzichten. Die Veränderungen taten der guten Stimmung aber keinen Abbruch, das war den Kindern in ihren strahlenden Gesichtern anzusehen. Bis zu zehn Runden konnte jeder laufen, für jede bewältigte Runde gab es eine Wäscheklammer. Damit wurde die Anzahl der Runden markierte. Im Vorfeld suchten sich die Kinder im Familien- und Freundeskreis oder in der Nachbarschaft Sponsoren, die bereit waren, für jede gelaufene Runde einen Betrag zu spenden.

Vor dem Lauf verdeutlichte Alexander Epting in einer Bildschirmpräsentation, für welchen Zweck der sportliche Ehrgeiz abverlangt wird. Nach einem Besuch in Honduras und den gewonnen Eindrücken gründete Rosemarie Blattner 1990 das Kinderhaus in Tegucigalpa. 2006 wurde dann in Waldbronn – unter dem Vorsitz von Erika Anderer – ein Verein gegründet, der das Kinderhaus mit unterschiedlichen Projekten unterstützt. Aus einer kleinen Hütte sind mittlerweile drei Häuser geworden. 30 Kinder erhalten dort ein geordnetes Zuhause, Zuneigung und eine schulische Bildung.

Während der Präsentation staunen die Grundschüler, als sie auf den Bildern honduranische Kinder in Trikots des TSV Etzenrot sehen. „Der Verein hat die Kinder mit Sachspenden unterstützt, da Trikots in Honduras keine Selbstverständlichkeit sind“, sagt Epting. Aufgrund der Corona-Krise hat sich die Situation in dem zentralamerikanischen Land weiter verschlechtert. „Wir haben den Hilferuf von den Verantwortlichen vor Ort wahrgenommen“, berichtet Epting. Bei dem Lauf kamen 6.000 Euro zusammen, berichtet der Rektor. Das Geld fließt direkt an das Kinderhaus. Dadurch können die Helfer dort Lebensmittelpakete sowie Hygiene- und Desinfektionsmittel an besonders bedürftige Menschen verteilen.

Bild und Text von Stefan Meister (BNN)